5-2Vor etwa zwei Jahre saß ich mit Freunden bei einem guten Glas Rotwein zusammen – zwei Weggefährten. Wie so oft, wenn wir uns treffen, träumten wir laut voreinander. Es waren große, spannende Träume. Dieses laute Träumen tut mir immer gut, so auch an besagtem Abend. Aber dann kam sie wieder zum Vorschein: Meine Gabe, Dinge kaputt zu argumentieren. Binnen Sekunden, nachdem ich von meinen Träumen, Hoffnungen und Wünschen erzählt hatte, kanzelte ich sie als absolut unrealistisch ab. Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf die damalige Ist-Situation, meine Begrenzungen etc.
Es hatte mich enorm beflügelt, laut zu träumen. Nun zog ich mich selbst runter, indem ich an jeden Traum ein „ja, aber“ heftete. In dem Moment schien mir das ein notwendiger Realitätsabgleich zu sein. Meine Freunde sahen das anders. Sie nannten es feige: „Wenn du alle Träume immer gleich im Keim erstickst, brauchst du keine Angst zu haben, dass sie wahr werden könnten.“
Rückblickend muss ich ihnen zustimmen: Träumen nachzuspüren und sie nicht gleich totzureden, kostet Mut. Es bedeutet, die eigene Komfortzone zu verlassen, um rauszufinden, wie es sich dort, außerhalb des Altvertrauten, anfühlt.

Versuchs mal:
Wovon träumst du? Sei so mutig und träume laut im Kreise von Menschen, denen du vertraust – oder für dich allein, indem du deine Träume aufschreibst. Es ist gut möglich, dass ein Traum wirklich ein Traum bleibt. Aber meist lassen sich zumindest Teile davon realisieren. Was könntest du diese Woche tun, um deinem Traum ein Stück näher zu kommen?

Nächste Woche:
Wer reist gewinnt!