„Und Action!“ Erlebnis-Genießer brauchen Aktivität und andere Menschen, um das Leben zu genießen. Dafür sind sie auch bereit, ab und an ein wenig tiefer in die Tasche zu greifen. Denn oft sind ihre Genusszeiten mit Eintrittsgeldern und Spritkosten verbunden.
Genuss hat viele Gesichter. Für den einen bedeutet es, im Alltäglichen das Besondere wahrzunehmen. Für den Erlebnis-Genießer geht es jedoch vielmehr darum, aus dem Alltag auszubrechen, das Gewohnte hinter sich zu lassen und Neues zu erleben.
Keine Art des Genießens ist einer anderen überlegen. Jede hat ihren ganz besonderen Reiz, wenn die Motivation die richtige ist. Im Falle des Erlebnis-Genießers beispielsweise der Wunsch, Neues zu erleben oder aber die eigene Komfortzone zu verlassen. Wenn der Grund jedoch eine Flucht vor dem Alltag ist, die Aktivitäten in bloßen Aktionismus ausarten, wird das eigentliche Ziel verfehlt: Genuss zu erleben. Daher ist es unabhängig vom persönlichen Genuss-Stil sinnvoll, die eigene Motivation gelegentlich zu hinterfragen: Flüchte ich (Erlebnis-Typ)? Verschanze ich mich in meinen eigenen vier Wänden (Couch-Typ)? Fresse ich meinen Kummer in mich rein (Geschmacks-Typ)? Kann ich mir selbst etwas Besonderes gönnen (Alltags-Typ)?
Für diejenigen, die sich mal als Erlebnis-Genießer versuchen wollen, hier ein paar Ideen für die neue Woche:

4ErlebnisGemeinsam1. Nimm mit Freunden an einem Stadtlauf teil.
2. Verbring mit deinen Kindern einen Tag an einem Ort, der dir selbst als Kind viel bedeutet hat.
3. Lade Freunde zu einem spätsommerlichen Picknick im Park ein. Mit genügend Proviant, Volleyball, Gitarre und ein paar Wolldecken könnt ihr den Tag in aller Ruhe ausklingen lassen.
4. Mach etwas, wozu dir bisher der Mut gefehlt hat: Anmeldung zum VHS-Malkurs, Fallschirmsprung, neuer Look, Unbekannte ansprechen – deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!
5. Animiere deine Freunde dazu, mit dir zusammen etwas Neues auszuprobieren: ein anderes Restaurant, das Erlebnisbad in der Nachbarstadt, Ü30-Party statt Kunstausstellung …
6. Sattelt den Drahtesel und dann raus in die Natur: Radtour durch den Wald, Schlammschlacht, Übernachtung auf der Wiese, Baden im kühlen See. Egal was, Hauptsache raus und gemeinsam etwas erleben und frische Luft schnappen!
7. Entwickle eine jährliche Tradition: Besuch im Freilichttheater mit Freunden, großes Familienfest oder aber Garten-winterfest-mach-Aktion mit Freunden: Jeder hilft einen Tag lang den anderen und zur Belohnung gibt es danach vom Gartenbesitzer ein leckeres Abendessen spendiert.

Na, schon überlegt, wen ihr diese Woche vielleicht ermutigen könntet? Und wie? Egal ob mündlich, schriftlich oder ganz praktisch: Hauptsache ehrlich, konkret und herzlich. Dann kann eigentlich gar nichts schief gehen!!

Ich wünsche euch eine wunderschöne Woche, in der ihr andere auf eure ganz individuelle Art und Weise ermutigen könnt, aber auch selbst Ermutigung erfahrt.

Der August ist mein Prüfungsmonat. Eine Tatsache, die mir eher Panik- als Jubelschreie entlockt. Vor der dritten von vier Prüfungen war es besonders schlimm: Mein Blick war felsenfest auf das fixiert, was ich noch nicht gelesen bzw. gelernt hatte. Und mein Gehirn war so freundlich, mich an all die Prüfungen zu erinnern, in denen ich in der Vergangenheit versagt hatte. In dieser gedanklichen Abwärtsspirale gefangen, erreichte mich selbst ein noch so nett gemeintes „Mach dir keinen Kopf, das wird schon!“ nicht mehr. Im Gegenteil: Solche Aussagen drückten den Startknopf, der meine extrem gut verinnerlichte „Ich kann dir mindestens 100 gute Gründe nennen, warum es trotzdem schiefgehen wird“-Argumentation in Gang setzte.
Am Tag vor der besagten Prüfung traf ich mich mit einer lieben Bekannten. Ihr klagte ich in aller Ausführlichkeit mein Leid: nächtelang nicht gut geschlafen, Angst vor Blackout, tagsüber renne ich rum wie ein aufgescheuchtes Huhn … Als ich gerade mal eine Millisekunde die Klagelitanei unterbrach, um Luft zu holen, witterte sie ihre Chance. Sie sah mich an und ihr Blick besagte, dass ich mir mit dem Luftholen Zeit lassen könne – jetzt sei sie an der Reihe. Dann legte sie los: ruhig und klar. Was folgte, waren keine pauschalen Ermutigungsversuche à la „Das klappt schon!“ Sie spielte auch nicht die Bedeutung der bevorstehenden Prüfung herunter. Stattdessen spiegelte sie mir, was sie wahrnahm: Sie erinnerte mich an die vergangenen Monate, in denen ich viel gelernt hatte. Sie attestierte mir, dass ich den Inhalt verstanden habe. Etappensiege in Form von kleineren Prüfungen im Vorfeld wurden mir vor Augen gemalt. Ehrlich, wie sie war, benannte sie aber auch meine mich selbst kleinmachenden Aussagen und die sicher nicht sonderlich förderliche Panikmache, die ich betrieb. In all dem war sie herzlich und ehrlich – und dadurch eine enorme Ermutigung. Sie hat mich mit ihren Worten bewegt, war im besten Sinne des Wortes ein WORTBEWEGER.
erMUTigungDiese Situation hat mir noch einmal vor Augen geführt: Echte Ermutigung ist nicht pauschal, sondern konkret, herzlich, ehrlich. Ermutigung tut gut – und wir alle brauchen sie bisweilen!

Mach mal:
Überleg dir, wen du heute ermutigen kannst: nicht pauschal, sondern ganz konkret, individuell, persönlich, handfest. Und dann tu es!

Kürzlich ist es mir nach Jahren mal wieder passiert: Ich stieg ins Auto und wollte losfahren. Nur schien das Auto darauf keine Lust zu haben. Es rollte zwar im Schneckentempo vorwärts, aber es war ein mühsamer Akt. Nach einigen Metern ging mir ein Licht auf: Ich hatte vergessen, die Handbremse zu lösen! Diese Situation ist für mich ein gutes Bild für das Leben: Oft versuchen wir, mit angezogener Handbremse schwungvoll durchs Leben zu gehen. Was aber nicht so recht gelingen will.

MUTbremseDie Handbremsen, die dem Leben den Schwung nehmen und uns ausbremsen, haben viele Namen. Ein paar Beispiele gefällig?

1. Die Angst-Handbremse:
Sie bremst, indem sie Versagen vorhersagt und entmutigt. Ihre Lieblingssätze klingen in etwa so:
„Du wirst dich total blamieren!“
„Schuster, bleib bei deinen Leisten! Neues zu versuchen, das kann doch nur nach hinten losgehen!“
„Überleg dir nur, was alles schiefgehen könnte …“

2. Die Leidsatz-Handbremse:
Sie bremst, indem sie Menschen von vornherein kleinhält. Ihre Aussagen sind ähnlich präsent wie die menschliche DNA. Sie flüstert gerne folgende Aussagen in unser Herz:
„Du bist zu dumm/faul/unsportlich/hässlich … dafür.“
„Du bist es nicht wert.“
„Du hast dich für diesen Weg entschieden – selber schuld!“
„Du bist nicht richtig, so wie du bist.“

3. Die menschlichen Handbremsen:
Bei ihnen handelt es sich um Menschen, die einen ständig daran erinnern, was ihrer Meinung nach alles nicht geht. Sie haben eine Begabung, uns daran zu erinnern, was in der Vergangenheit schon alles schiefgegangen ist, wo Ziele nicht erreicht und Fehler gemacht wurden. Es ist gut, Menschen um sich zu haben, die uns hinterfragen. Menschliche Handbremsen hinterfragen jedoch nicht positiv-kritisch, sondern sind darauf aus, einem ihre Meinung aufzupfropfen. Das merkt man schnell, wenn man sich entgegen ihrem Rat anders entscheidet. Ihre Ratschläge sind mehr Schlag als Rat und klingen in etwa so:
„Erinnerst du dich nicht mehr daran, was beim letzten Mal passiert ist?“
„Du musst das natürlich selbst entscheiden, aber ICH (hochgezogene Augenbraue, kritischer Blick) würde niemals …“

Überleg mal:
Welche Handbremsen kennst du aus eigenem Erleben – und wie kannst du sie lösen?

Wieder ein Jahr rum. Wieder ein Jahr älter. Wieder Geburtstag. Für mich ein Tag, um zurückzuschauen auf das, was war. Aber ebenso nach vorn zu schauen auf das, was kommt. So ein Lebensjahr beinhaltet beides: absolute Hochphasen wie auch das ein oder andere Tief. Beide gehören zum Leben dazu. Die Lektion, die ich aus dem zurückliegenden Jahr mitnehme, ist folgende: Aus Negativem kann Positives entstehen. Das habe ich dieses Jahr gleich mehrfach erleben dürfen und dafür bin ich dankbar!

Das zurückliegende Lebensjahr war gespickt mit (für meine Verhältnisse) verrückten Ideen, spannenden Begegnungen und mutigen Schritten. Daraus entstanden ist etwas, das mich bewegt und nicht mehr loslässt: die Idee mit der Notfallbox.

 

Hinter der Notfallbox steckt die Frage: „Was tut mir gut, wenn es mir schlecht geht?“ Sie ist eine Ideensammlung aus guten Tagen für nicht so gute Tage. Denn die Erfahrung bestätigt es ja immer wieder: Das Leben besteht nicht nur aus Hochphasen, die sich nahtlos aneinander reihen. Die Notfallbox ist kein 10-Punkte-Plan, der für alle passt, sondern etwas ganz Persönliches, das jeder für sich selbst anlegt. Ich vergleiche sie gerne mit Reisegepäck. Denn genauso wie ich mir vor einer Reise überlege, was ich mitnehme, kann ich mir auch in guten Zeiten darüber Gedanken machen, was mir in schlechten Zeiten helfen könnte. Dann, wenn mir mal wieder alles zu viel wird oder aber sich das Leben meinen schönen Plänen in den Weg stellt.

Notfallbox-MenschenZu diesem Reisegepäck gehören auch und vor allem Menschen. Plural. Denn nicht mit jedem kann ich alles machen: lachen, weinen, Nähe tanken, träumen, die Sau raus lassen, diskutieren, philosophieren, Pferde stehlen, schweigen und was sonst noch zu zweit besser geht. Die Namen dieser Menschen samt ihrer Kontaktdaten gehören in jede gute Notfallbox.

Mach mal:
Besorge dir eine Notfallbox (z. B. eine schöne Geschenkbox oder ein Notizbuch). Sammle darin deine ganz persönlichen Schätze: Ideen für Zeiten, in denen es dir mal nicht so gut geht. Fange mit Menschen an.

Wer Lust hat, den Juli zu seinem ganz persönlichen Mut-Monat zu machen, ist herzlich eingeladen, der Gruppe „Wir sind mutig! Der Juli ist unser Mut-Monat“ auf facebook beizutreten!

Ziel der Gruppe ist es, sich in einem geschützten Rahmen über Mut-Anfälle sowie Mut-Bremsen auszutauschen. Wir berichten täglich von mutigen Schritten und  Gedanken. Von mutigen Neins und mutigen Jas.

Jeder Teilnehmer definiert für sich, was Mut bzw. mutig sein bedeutet. Denn was Person A ganz leicht fällt, ist für Person B womöglich ein echtes Wagnis – und umgekehrt!

Unser Motto für den Juli: „Mut tut gut!“

Mal ganz direkt gefragt: Ist es nicht egoistisch, sich Zeit für sich zu nehmen? Ich behaupte, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, ist alles andere als egoistisch und definitiv nichts für Angsthasen, denn …

  1. Wer sich selbst besser kennenlernen will, muss Zeit investieren. Und das regelmäßig. Sich diese Zeit im oftmals turbulenten Alltag freizukämpfen, erfordert Mut.
  2. Wer eine Reise zu sich selbst antritt, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit an irgendeinem Punkt mit destruktiven Denk- und Verhaltensmustern konfrontiert. Das tut weh und erfordert Stärke, sich dem zu stellen.
  3. Neues zu lernen ist vergleichbar mit einem Weg, auf dem man zwei Schritte vorwärts und einen zurück macht: Es gibt Rückschläge, man zieht falsche Schlüsse. Aber ganz ehrlich: Lieber zwei Schritte vor und einen zurück als gar nicht vorwärts kommen!
  4. Es braucht Mut, Neues dauerhaft ins Leben zu integrieren. Denn dafür muss man Farbe bekennen: Das will ich ab sofort (nicht mehr)! So etwas stößt nicht immer auf Begeisterung. Gerade deshalb ist es wichtig, sich Unterstützung zu holen.

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Ich bin der festen Überzeugung, dass es sich lohnt, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen: Wer sich und seine Bedürfnisse kennt, diese artikulieren kann und für ihre Umsetzung einsteht, tut sich selbst etwas Gutes. Wir leben in einer Zeit, in der man sich primär über Leistung definiert: Immer höher, schneller, weiter. Das geht eine Zeit lang gut, aber dann fängt der Körper an, Signale zu senden. Nur werden sie oft übersehen bzw. schlicht und ergreifend ignoriert: Keine Zeit, keine Lust. Doch irgendwann rächt sich der Körper bzw. die Psyche: Stichwort Burnout, psychosomatische Beschwerden etc.

Überleg mal:
Beides ist wahr: Eine Reise kostet, aber sie bereichert auch. Welcher Aspekt ist dir persönlich am wichtigsten? Und welchen Preis bist du bereit, für dein Bleiben oder Losgehen zu zahlen?

Nächsten Monat:
Über den Wert von Träumen und den Mut zu handeln

5-2Vor etwa zwei Jahre saß ich mit Freunden bei einem guten Glas Rotwein zusammen – zwei Weggefährten. Wie so oft, wenn wir uns treffen, träumten wir laut voreinander. Es waren große, spannende Träume. Dieses laute Träumen tut mir immer gut, so auch an besagtem Abend. Aber dann kam sie wieder zum Vorschein: Meine Gabe, Dinge kaputt zu argumentieren. Binnen Sekunden, nachdem ich von meinen Träumen, Hoffnungen und Wünschen erzählt hatte, kanzelte ich sie als absolut unrealistisch ab. Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf die damalige Ist-Situation, meine Begrenzungen etc.
Es hatte mich enorm beflügelt, laut zu träumen. Nun zog ich mich selbst runter, indem ich an jeden Traum ein „ja, aber“ heftete. In dem Moment schien mir das ein notwendiger Realitätsabgleich zu sein. Meine Freunde sahen das anders. Sie nannten es feige: „Wenn du alle Träume immer gleich im Keim erstickst, brauchst du keine Angst zu haben, dass sie wahr werden könnten.“
Rückblickend muss ich ihnen zustimmen: Träumen nachzuspüren und sie nicht gleich totzureden, kostet Mut. Es bedeutet, die eigene Komfortzone zu verlassen, um rauszufinden, wie es sich dort, außerhalb des Altvertrauten, anfühlt.

Versuchs mal:
Wovon träumst du? Sei so mutig und träume laut im Kreise von Menschen, denen du vertraust – oder für dich allein, indem du deine Träume aufschreibst. Es ist gut möglich, dass ein Traum wirklich ein Traum bleibt. Aber meist lassen sich zumindest Teile davon realisieren. Was könntest du diese Woche tun, um deinem Traum ein Stück näher zu kommen?

Nächste Woche:
Wer reist gewinnt!

Ich liebe es, mein Leben mit Menschen zu teilen – besonders mit solchen, die in Bewegung sind. In Bewegung sein kann Vieles bedeuten: Neues zu lernen, mutig Schritte vorwärts zu gehen, Dinge zu hinterfragen … Durch die Begegnung mit ihnen werde ich herausgefordert, inspiriert, bewegt – und das tut gut!

5-3Ich bin dankbar für Weggefährten, die mich in Bewegung halten: Sie helfen mir, den roten Faden in meinem Leben aufzuspüren. Sie machen mir Mut, ehrlich zu mir selbst zu sein, zu träumen, meinen Herzschlag wahrzunehmen und ihm entsprechend einzigartig zu leben. Es sind Menschen, die mir helfen, Fähigkeiten wie auch Grenzen wertzuschätzen, zu vertrauen und Risiken einzugehen. Sie feuern mich an, wenn Stillstand oder gar Rückschritt droht. Sie verstehen, dass man manchmal Wege einschlagen muss, die Außenstehende nicht (sofort) nachvollziehen können.

Ich befinde mich auf einer Reise – einer Reise hin zu mir selbst. Es ist eine Reise, die aus vielen kleinen Schritten besteht. Diese Schritte heißen „träumen“, „handeln“, „ hinterfragen“, „abwarten“, „zweifeln“ … und Dank meiner Weggefährten auch „weitergehen“. Ohne diese Menschen gäbe es WORTBEWEGER nicht. In diesem Sinne gilt mein Dank meinen Weggefährten in Nah und Fern – ihr wisst, wer gemeint ist!

WORTBEWEGER möchte dir ein Wegbegleiter im eingangs beschriebenen Sinne sein: ermutigend, unterstützend, bewegend. Ich freue mich, von dir zu hören – deine Geschichte, deine Fragen, deine Gedanken. Als Kommentar für alle sichtbar, als Nachricht oder im persönlichen Gespräch.

Überleg mal:
Wer sind deine Weggefährten? Mit wem würdest du in Zukunft gerne mehr Leben teilen? Und wem könntest du diese Woche danke sagen für positiven Input in deinem Leben?

Nächste Woche:
Träumen erlaubt!