Piep. Piep. Piep. In regelmäßigen Abständen ertönt ein Piepen, das mir durch Mark und Bein geht: der Rauchmelder. Ich stehe vom Sofa auf und suche den Störenfried. Es ist nicht das erste Mal, dass es piept. Das kam in den letzten Monaten bereits mehrmals vor. So breche ich auch nicht gleich in Panik aus. Aber genauso wenig ignoriere ich das Piepen. So unwahrscheinlich es mir auch erscheinen mag: Es könnte ja doch etwas Bedeutsameres dahinterstecken als Batterien, die gewechselt werden wollen. Der Feuermelder macht Alarm, das nehme ich ernst.
„Angsthase, Pfeffernase, morgen kommt der Osterhase“ höre ich die Kinder in unserer Straße rufen. Sie stacheln sich gegenseitig zu Mutproben an, lachen, haben Spaß. Das mit dem Angsthasen ist nicht ernst gemeint – und doch will niemand ein Angsthase sein. Die Kids wollen mutig sein, stark und frei von Angst – genau wie ihre Eltern.
Ich zumindest wollte nie zu den Angsthasen gehören. Nicht außen vor stehen, während alle anderen scheinbar frei von jeglicher Furcht die spannendsten Abenteuer erleben. Und ganz ehrlich: Ich will es noch immer nicht. Aber eins hat sich geändert: Ich will nicht um jeden Preis mutig sein. Angst ist nicht dazu da, auf Teufel komm raus überwunden zu werden. Denn Angst ist vor allem eins: ein Warnsystem – und das gilt es ernst zu nehmen. Aber klar: Wenn es pausenlos und ohne Grund Alarm schlägt, sollte man stutzig werden. Genauso wie ich beim Piepen unserer Rauchmelder nicht gleich panisch aus dem Haus stürze. So werde ich beim nächsten Piepen wohl wieder innerlich mit den Augen rollen und hoffen, dass wir dran gedacht haben, neue Batterien zu besorgen. Aber das werde ich tun, während ich dem warnenden Piepen nachgehe. Ich ignoriere es nicht – es könnte ja doch etwas dran sein. Und dann werde ich dankbar sein für das ohrenbetäubende Piepen!
MUTbremseUnsere Gesellschaft will keine Angsthasen. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir Menschen nicht ohne Grund mit diesem inneren Alarmsystem namens Angst ausgestattet worden sind. Eines, das man erst mal grundsätzlich wertschätzen sollte.

Frage:
Wo hast du in der Vergangenheit Angst schon mal als etwas Hilfreiches erlebt, als Freund/Beschützer? Wo/wie spürst du diese gute Form der Angst?

Ich liebe es, mein Leben mit Menschen zu teilen – besonders mit solchen, die in Bewegung sind. In Bewegung sein kann Vieles bedeuten: Neues zu lernen, mutig Schritte vorwärts zu gehen, Dinge zu hinterfragen … Durch die Begegnung mit ihnen werde ich herausgefordert, inspiriert, bewegt – und das tut gut!

5-3Ich bin dankbar für Weggefährten, die mich in Bewegung halten: Sie helfen mir, den roten Faden in meinem Leben aufzuspüren. Sie machen mir Mut, ehrlich zu mir selbst zu sein, zu träumen, meinen Herzschlag wahrzunehmen und ihm entsprechend einzigartig zu leben. Es sind Menschen, die mir helfen, Fähigkeiten wie auch Grenzen wertzuschätzen, zu vertrauen und Risiken einzugehen. Sie feuern mich an, wenn Stillstand oder gar Rückschritt droht. Sie verstehen, dass man manchmal Wege einschlagen muss, die Außenstehende nicht (sofort) nachvollziehen können.

Ich befinde mich auf einer Reise – einer Reise hin zu mir selbst. Es ist eine Reise, die aus vielen kleinen Schritten besteht. Diese Schritte heißen „träumen“, „handeln“, „ hinterfragen“, „abwarten“, „zweifeln“ … und Dank meiner Weggefährten auch „weitergehen“. Ohne diese Menschen gäbe es WORTBEWEGER nicht. In diesem Sinne gilt mein Dank meinen Weggefährten in Nah und Fern – ihr wisst, wer gemeint ist!

WORTBEWEGER möchte dir ein Wegbegleiter im eingangs beschriebenen Sinne sein: ermutigend, unterstützend, bewegend. Ich freue mich, von dir zu hören – deine Geschichte, deine Fragen, deine Gedanken. Als Kommentar für alle sichtbar, als Nachricht oder im persönlichen Gespräch.

Überleg mal:
Wer sind deine Weggefährten? Mit wem würdest du in Zukunft gerne mehr Leben teilen? Und wem könntest du diese Woche danke sagen für positiven Input in deinem Leben?

Nächste Woche:
Träumen erlaubt!