„Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!“ Ein markerschütternder Aufschrei. Dann der panische Hilferuf: „Eine Spinne, eine Spinne! Komm schnell her! Mach sie weg! Igitt, eine Spinne … jetzt komm doch endlich!“
Kaum einer reagiert mit Jubelschreiben auf die Sichtung einer Spinne. Manch einer brüstet sich geradezu mit seiner „Spinnenphobie“. Aber Hand aufs Herz: Für die meisten von uns sind die flinken Achtbeiner nichts anderes als ungeliebte Tierchen, bei deren Anblick man sich wünscht, dass jemand zu Hilfe eilt, um sie rauszutragen. Wenn es sein muss, kriegen wir es aber doch hin, die Spinne, egal ob klitzeklein oder doch etwas größer, nach draußen zu katapultieren. Die Angst vor Spinnen – sicher eine Herausforderung, aber kein unüberwindbares Problem.
2710_angstfeindWas aber, wenn man unfähig ist, die Autofahrt fortzusetzen, weil man auf der Armatur eine kleine Spinne entdeckt hat? Schnell rechts ran und dann flink aus dem Wagen gesprungen. Weiterfahrt? Unmöglich, bis sich jemand erbarmt, das Tier zu entfernen. Was wie eine übertriebene Schilderung klingen mag, ist für einige Menschen eine traurige Realität. Eine, die das Leben enorm einschränkt – so wie jede echte Phobie, sei es die Angst vor Spinnen, Hunden, engen Räumen, Menschenmassen, Höhen oder auch, von einer Ente beobachtet zu werden. Kein Scherz, auch diese Phobie gibt es, denn grundsätzlich gilt, dass alles zur Phobie werden kann.
Eine gute Nachricht zum Schluss: Mit einer Phobie muss man sich nicht arrangieren. Es gibt Hilfe. Bei Interesse an näheren Infos einfach kurze E-Mail an kontakt@wortbeweger.de schicken.

Überleg mal:
Was würde sich in deinem Leben ändern, wenn du an einer echten Phobie leiden würdest? Oder falls du an einer leidest: Was würde sich ändern, wenn du diese Angst hinter dir lassen könntest?

Der Juli 2014 stand für WORTBEWEGER sowie über 60 Teilnehmer unter dem Motto „Mut“. Gemeinsam haben wir uns über Mut-Anfälle wie auch Mut-Bremsen Gedanken gemacht – allgemein, aber auch im eigenen Leben. Wir haben uns gegenseitig zu mutigen Gedanken und Taten ermutigt. Dabei wurde klar: Mut hat ganz viel mit Angst zu tun. Denn wo keine Angst ist, braucht es auch keinen Mut!
1310_angstbegrenzungDurch mutige Gedanken und Taten haben wir erlebt, wie sich unser Aktionsradius erweitert. Oder andersherum formuliert: Wir haben gemerkt, wie eingeschränkt unser Radius ist, wenn wir Ängste unsere Grenzen definieren lassen. Die Rede ist wohlgemerkt nicht von guten Ängsten, die uns vor realer drohender Gefahr warnen. Gemeint sind Ängste, die unseren Radius klein halten – kleiner, als er sein müsste. Und womöglich sogar kleiner, als uns guttut.
Angst als einengendes, begrenzendes Moment – nicht krankhaft, aber doch so kraftvoll, dass sie unsere Lebensqualität herabsetzt. Diese Art von Angst ist oft unbegründet – oder zumindest plustert sie sich so auf, dass sie eindrucksvoller erscheint, als sie in Wirklichkeit ist. Kraft verleihen der Angst negative Leitsätze: Du kannst nicht, du darfst nicht, du solltest nicht – basta! Diese zensierenden Aussagen, die definieren, was uns erlaubt ist und was nicht, was wir denken und träumen dürfen und was nicht, gehören hinterfragt!

Frage:
In welchen Situationen hast du diese Art von Angst schon mal erlebt? Woher rührt sie?

Die vergangenen zwei Monate habe ich an einem Ort verbracht, den eine Freundin liebevoll den „Lerntunnel“ nennt. Viele Stunden habe ich über aufgeschlagenen Büchern verbracht, habe gelesen, Dinge angestrichen, Notizen gemacht, Wissen in mich aufgesaugt. Parallel dazu habe ich mich mit dem Thema Mut auseinandergesetzt: Was entfacht Mut, was bremst ihn, wo will ich selbst mutiger werden? Mitten in diese Phase hinein erklang das „Sie haben eine Nachricht“-Signal meines Handys. Es war eine kleine Erinnerung einer Bekannten, die schrieb: Vergiss nicht, zwischendurch auch mal zu genießen!
1AllgemeinGenussGenießen – wie geht das überhaupt? Forscher sind sich uneinig, ob Genussfähigkeit etwas ist, das angeboren ist oder aber erst erlernt werden muss. Klar hingegen ist, dass man das Genießen verlernen kann. Dinge wie Hektik, Eile und Stress gelten als genussfeindliche Faktoren – zu Recht! Studien besagen, dass in Deutschland etwa 25 % aller Erwachsenen nicht oder nur eingeschränkt genussfähig sind. Gerade auch im Rahmen einer depressiven Episode ist das ein großes Thema. Grund genug, die Blog-Beiträge im September dem Genuss zu widmen!

Nachgefragt:
Welchen Stellenwert hat Genuss in deinem Leben – und warum?